Demonstration zum Weltfrauentag in Offenburg

12.03.2023

Gestern war ich auf der Demonstration zum Weltfrauentag, welcher am Mittwoch, dem 8. März war, in der Offenburger Innenstadt. Zu dieser Demo unter dem Motto "Frauen - Leben - Freiheit- Überall" hatte das Frauennetzwerk Offenburg geladen.

Die Demo begann um 11 Uhr am Offenburger Busbahnhof mit einer Rede von Verena Schickle, der Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Offenburg, ihre Rede hielt sie jedoch für das Frauennetzwerk. Sie forderte bessere Kita- und Schulstrukturen, paritätisch besetzte Gremien in Wirtschaft und Politik, sowie einen offenen Umgang mit dem Thema Menstruation. 

Vom Busbahnhof zog der Demozug dann mit Musik und lauten Parolen wie "Frauen - Leben - Freiheit", "Für die Freiheit, für das Leben - Macker von der Straße fegen" und "Minijobs, die sind ein Hohn, gleiche Arbeit, gleicher Lohn" in die Innenstadt bis zum Rée Carré, wo dann Jana Schwab von der Linken Liste Ortenau die nächste Rede hielt.

Sie zeigte sich begeistert, wie viele an der Demonstration teilnahmen. Doch auch sie hatte einige Forderungen: Sie forderte ein Ende der Sexualisierung von Frauen, bessere finanzielle Unterstützung von Frauenhäusern und mehr Thematisierung von Gewalt gegen Frauen in den Medien.

Vom Rée Carré ging es dann weiter bis zum Rathaus. Dort gab es dann nochmal musikalische Begleitung von der Musikerin Anne Pe und die letzten Reden. Benigna Bacher, vom Arbeitskreis Grüne Frauen, erklärte in ihrer Rede, was es mit den "Pussy Hats" auf sich hat. Diese wurden zum Symbol der amerikanischen Frauenbewegung gegen den Ex-US-Präsidenten Trump und seine Hassreden gegen Frauen. Sie meinte auch, dass wir den Namen Trump hoffentlich bald vergessen können. Auch der Freiheitskampf der Frauen im Iran wurde immer wieder thematisiert. Sie forderte auch eine offene Gesellschaft, in der alle Menschen denselben Wert haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Einkommen oder Bildungsstand und das "Hier und überall". Zudem forderte sie Entlastung von Eltern, durch bessere Kita- und Schulstrukturen, ein Ende der Gewalt an Frauen, ebenfalls einen offenen Umgang mit Menstruation und zwar "Hier und überall, und im Kreistag". Auch sie forderte paritätisch besetzte Gremien, vor allem in Gemeinderäten.

Zum Schluss sang man gemeinsam noch das Lied "Frauen kommt her/Frauen erhebt euch" der Band Flying Lesbians aus dem Jahr 1975.

Gegen 12 Uhr wurde die Demo dann offiziell aufgelöst. Einige Personen hatten dann die Idee, eine Spontandemo zu machen und weiter durch die Stadt zu ziehen. Also wurde diese kurzerhand angemeldet und begann gegen 12:45 Uhr am Rathaus. Mit leider nur noch knapp 60 Teilnehmer*innen zog man mit unter anderem diesen Parolen durch die Innenstadt:

"FLINTAs¹ die kämpfen sind FLINTAs die leben, lasst uns das System aus den Angeln heben."

"Solidarität heißt Widerstand - Kampf dem Sexismus in jedem Land."

"Macker gibt´s in jeder Stadt, bildet Banden, macht sie platt."

"Alerta, Alerta, Antisexista."

"Frauen kämpfen international, gegen Faschismus, Krieg und Kapital."

Was bei der Spontandemo auffällig war, ist, dass die Demo trotz deutlich geringere Anzahl von Demonstrant*innen deutlich lauter durch die Stadt zog. Vom Rathaus zog man zum Lindenplatz und von dort aus zur Klosterschule. An den beiden Punkten wurden jeweils mehrere Reden gehalten. In diesen wurden über die Relativierung von Morden an Frauen in Medien und der Justiz gesprochen, erklärt, was "Femizide" sind, zudem wurde mehr Selbstbestimmung bei den Themen Verhütung, Schwangerschaftsabbrüchen und geschlechtsangleichenden Gesundheitsversorgung gefordert. Auch die AfD wurde thematisiert, um genauer zu sein, dass ihnen die Rechte der Frauen nur wichtig sind, wenn sie es mit ihrem Rassismus verknüpfen können. Auch Opfer von Catcalling berichteten über ihre teilweise sehr traumatischen Erfahrungen und Erlebnisse.

Vor der Klosterschule endete die Demo dann gegen 13:30 Uhr.

¹ FLINTAs: Frauen, Lesben, intergeschlechtliche-, nichtbinäre-, trans* und agender-Personen


Zuletzt aktualisiert am 2. November 2023

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